Im Charleston-Fieber

Wer meine Vorlieben für Motto-Parties und Marlas Faible für Verkleidungen aller Art kennt, kann sich ungefähr vorstellen, was wir für einen Spaß in Napier hatten. Die Stadt an der Ostküste wurde bei einem Erdbeben komplett zerstört und 1931 als lebendiges Art-Decó-Dorf wieder aufgebaut. Das war was für uns, all diese tollen Antiquitätengeschäfte und Second-Hand-Shops mit Flapper Dresses, langen Ketten und kleinen Hütchen. 

Bei Lee-Ann aus dem Laden "Charleston Chic" suchten wir uns jede eine lange Gebömmselkette aus und hätten uns am liebsten komplett eingekleidet - allein das passende Budget fehlte. Fans der Serie "Boardwalk Empire" drehen in Napier durch vor Freude, denn die Art-Decó-Stiftung veranstaltet nicht nur tägliche Führungen, sondern auch eine Festwoche, an der sich wirklich jeder verkleidet und alles wirkt wie ein einziges Filmset.
Im Napier-Aquarium scheiterte unser zweiter Versuch einen Kiwi ohne Blitzlicht im abgedunkelten Gehege zu fotografieren (siehe Bild), aber er watschelte direkt vor uns an der Scheibe vorbei - so nah werden wir wohl keinem mehr kommen. Im Wassertunnel schwammen Haie und Stachelrochen über uns hinweg. Die Kinder hatten aber nur Augen für - na ratet mal - jaaaa, die japanischen Touristen, die den Tauchausflug mit den Fischen gebucht hatten und mit Unterwasserkameras und heftig winkend vorbeiglitten.

Unsere sonstigen Festellungen zu Napiers Umgebung:
- die Geschichte des berühmten Cape Kidnappers (dreht sich um einen entführten Schiffsjungen) ist spannender als das Kap aussieht
- bei der Fahrt zu einem der schönsten Strände, dem Waimarama Beach, hat man die Lacher auf seiner Seite, wenn man den Kindern erzählt, dass man gerade durch das Onga Onga Tal am Tuki Tuki Fluss fährt
- überhaupt sollte man in Napier einfach mal rumfahren, die Umgebung ist das reinste Alice-im-Wunderland-Tal mit lila Riesenblumen, gelben Zaubervögeln und in Wolken tauchende Hügel 
- wenn Weinchen probieren, dann hier, zum Beispiel bei Moana Natural Wines oder Church Road, wo einem auf der Terasse leckerstes Lunch und herausragender Merlot serviert wird
- bei Stränden achte man auf Familientauglichkeit, es gibt da welche mit Rettungsschwimmern, Duschen, Spielplätzen und Babywellen (z.B. Waimarama & Ocean Beach) oder welche mit grobem Steinstrand und Surferwellen (z.B. Waipatiki), an denen man dann eher an Land bleibt

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