Wanaka - Unser kleines Paradies

Wenn man auf einen See blickt, der so ausschaut als hätte jemand eine Megapackung "Tinti"-Badezusatz in Türkis dort hineingekippt, eingerahmt von Lord-of-the-Rings-Hügeln und schneebedeckten Alpen, dann ist man in Wanaka gelandet. Wir hatten uns ganz bewusst gegen das beliebte und quirlige Queenstown, die Adrenalin-Hauptstadt Neuseelands, entschieden, um hier an den Ufern des Traumsees etwas Ruhe zu finden. Haben wir auch, nach sechs Übernachtungen kann man sagen: Wir sind megasuperdupertiefenentspannt (und sehen auch halbwegs so aus).

Für unser neues Zuhause, das Treble Cone Cottage, hatten wir uns vor allem wegen des fairen Preises entschieden und deshalb nicht so viel erwartet. Aber wir kamen in einem richtig modern eingerichteten Bungalow mit zwei Etagen, Waschsalon und allem Pipapo an. Von dort starteten wir unsere täglichen Ausflüge an den See und entdeckten schnell die kinderfreundlichste Badebucht der Region, die Bremner Bay - mit unendlich langen flachen Ufern und schattenspendenden Bäumen perfekt für Familien geeignet.
Einen kleinen Windschutz haben wir dennoch besorgt. Hier pfeifen einem ganz schöne Böen um die Ohren. Diese Gepäckerweiterung haben wir uns, genau wie die prall mit Snacks und Getränken gefüllte Kühltasche, bei unseren Kiwi-Seenachbarn abgeschaut. Um nicht mehr als Touris erkannt zu werden, fehlen nur noch die Neopren-Anzüge für die Kids (wegen der zum Teil doch recht kühlen Wassertemperaturen), ein kleines Motorboot (kein neuseeländisches Auto fährt ohne Boot auf dem Anhänger herum) und ein Hund (die dürfen fast an jeden Strand mit und schwimmen dann mit den Kinden um die Wette).

Um unseren M&Ms etwas Abwechslung zu bieten, statteten wir anderen Seen einen Besuch ab, besonders dem nicht minder imposanten Lake Hawea, besuchten Kiwi, Kea und einen Tuatara im Kiwi Birdlife Park in Queenstown, liefen im Puzzling World im schrägen Zimmer herum, wanderten über eine wackelnde Hängebrücke zu den Blue Pools und schlemmten fast jeden Tag ein Eis in unserem Lieblingscafé Patagonia.

Woran von alldem sich die Kids in ein paar Jahren noch erinnern, wissen wir nicht, aber so viel ist klar: Mika futterte am liebsten Sand, entpuppte sich als absoluter Naturfreak ("Der mit den Farnen tanzt") und flirtete überall mit anderen weiblichen Reisenden. Marla sang an den heißesten Tagen weiter "In der Weihnachtsbäckerei", wollte kaum einen Schritt laufen und fand den toten Igel im Garten spannender als jedes Bilderbuchpanorama.