I am klebing oder Mit Badeschlappen durchs Gucci-Land

"Merry Christmas" sagte der nette indisch aussehende Herr, der Heiko und Marla aus der Pfütze half. Die beiden hatte es der Länge nach hingeschlagen. Mit Badeschlappen über pitschnasse Bürgersteige zu schlurfen, schlaftrunken, mit müdem Kleinkind auf dem Arm, will eben geübt sein. Verletzt haben sich die beiden zum Glück nicht, aber es gab einen Garderobenwechsel mehr.

Nach einem schmoothen Flug mit Singapore Airlines, den die Kids mit Bravur meisterten, empfing uns Singapur mit extremen feuchtwarmen 32 Grad. Wir fühlten uns an unsere Flitterwochen im ecuadorianischen Amazonas erinnert, nur eben ohne zumindest sichtbaren Dschungel. Schnell kreierten wir zum Schwitzegefühl den passenden Song: "I am klebing in Singapur" auf die Melodie von Rod Stewarts "I am sailing".

Singapur, die Superlative des Kapitalismus, in der sich eine Mall mit Luxusshops an die andere reiht und die Gäste das Kreditkartenglühen zum Sport machen, ist für einen Stopover mit Kindern vor allem fernab  der Einkaufshöllen interessant. In den Food Corners, im Zoo und im Botanischen Garten. Wir heben uns den Zoo noch für die Rückreise auf, aber die Ruhe des exotischen Botanischen Gartens war das Allerbeste, was wir am zweiten Tag unserer Reise sahen und erlebten. 

Zum Brüllen komisch war eine Comedyeinlage von Marla im Botanischen Garten, deren Hauptdarsteller eine etwa unterarmgrosse Echse war. Das vom Jetlag geplagte Kind wunderte sich, warum denn da auf einmal so viele Menschen im Halbkreis standen, die Kameras zückten und nach unten blickten. Stürmisch wie Shrek beim 100 Meter-Sprint stürzte Marli dazu und kam gerade noch rechtzeitig vor dem Schwanz des seltenen Tieres zum Stehen. Wir müssen nicht erwähnen, dass sich der schuppige Geselle dann trollte und wir Blicke ernteten, die töten konnten;).

Neben kleineren und größeren Problemchen wegen der Zeitumstellung, hatten wir vor allem mit der Logistik zu kämpfen. Dass wir abwechselnd beide Kinder tragen mussten, war schon fast zu erwarten, aber dass wir in der Tropensauna auch jeden Tag Winterklamotten mitschleppen mussten, nicht. Die klimatischen Bedingungen in öffentlichen Einrichtungen, selbst Klos, gleichen grundsätzlich der in Gefriertruhen, weshalb wir ständig alle an- und umzogen. Die Kids sind nun leicht erkältet, trotz aller Vorsicht. 

Doch nun wartet Sydney mit angenehmen 23 Grad auf uns und allmählich passen wir uns auch dem extremen Zeitunterschied an.
Kommentare: 2 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Romy (Dienstag, 23 Dezember 2014 13:52)

    Das klingt alles in allem doch zumindest spannend, auch wenn es so anstrengend war. Auf den Bildern seht ihr jedenfalls blendend aus. Besito.

  • #2

    Harry (Freitag, 26 Dezember 2014 11:50)

    Herzliche Gruesse zum Weihnachtsfest. Ein groesseres Weihnachtsgeschenk haettet Ihr Eueren Kinder kaum bieten koennen.
    Aber auch Ihr habt Euch ein tolles Geschenk vermittelt.
    Herzliche Gruesse